Seit Herbst 2018 liegt der doppische Jahresabschluss 2017 unserer Gemeinde vor; seit Dezember 2019 auch der des Jahres 2018.
Wir haben uns einmal bestimmte Positionen aus den Bilanzen der Jahre 2009 bis 2018 angesehen. Daraus haben wir die Aktivposten Kassenbestand und Forderungen den Passivposten Rückstellungen und Verbindlichkeiten gegenübergestellt und die Werte dann saldiert. Die Begründung für diese Betrachtung würde an dieser Stelle zu weit führen. Gerne können wir sie aber bei Bedarf und auf Rückfrage gesondert anhand von Beispielen darlegen. Das Ergebnis der jeweiligen Jahre kann man dem unten dargestellten Diagramm entnehmen. Es bildet sowohl den Erfolg als auch den Misserfolg der einzelnen Jahre innerhalb der Wahlperioden 2009 bis 2014 und ab 2014 bis aktuell 2018 ab. Deutlich sichtbar ist, dass in den ersten beiden Jahren die Forderungen noch deutlich über den Verbindlichkeiten (Teil der Schulden) lagen. Durch die Umsetzung des Vettelschosser Konjunkturprogramms wurde in der erstgenannten Wahlperiode die noch vorhandene Liquidität in einen Schuldenberg verwandelt. Der Wert des Jahres 2017 lag auf dem Niveau des Jahres 2011. Daraus kann gefolgert werden, dass trotz äußerster Zurückhaltung bei nicht zwingend notwendigen Investitionen (Straßenausbau und -unterhaltung) und zwischenzeitlicher Erhöhung der Steuer-Hebesätze keine signifikante Verbesserung der Situation erreicht werden konnte. Die sich nur mäßig dem Nullpunkt annähernde rote Linie verdeutlicht, wie mühsam es ist, sich aus dem Schuldensumpf wieder herauszuwirtschaften. Gelingt das dauerhaft nicht, könnten die nachfolgenden Generationen ihren Vorfahren, auch den im Gemeinderat aktiven Personen, heftige Vorwürfe machen! Noch ist das Zinsniveau so, dass die Sollzinsen den Ergebnishaushalt nur geringfügig belasten und ein zügiger Schuldenabbau dadurch unterstützt werden könnte. Wie lange das so bleibt, vermag heute niemand vorherzusagen.
Wenn man nun davon ausgeht, dass allein das Forum jährlich ein Loch von annähernd ¼ Million Euro in den Ergebnishaushalt reißt und man sich dann noch den Luxus eines Schotterplatzes in unmittelbarer Nachbarschaft leistet, bestehen erhebliche Zweifel, ob man wirklich Rücksicht auf unsere Kinder und Kindeskinder nimmt und man aus der Vergangenheit nichts hinzugelernt hat.
Wir von der FWG Vettelschoß-Kalenborn sehen diese Entwicklung im Hinblick auf künftige Ereignisse jedweder Art kritisch, werden die Dinge aufmerksam verfolgen und weiter darüber berichten.
Update aus Januar 2020:
Der Jahresabschluss 2018 wurde im Dezember 2019 verabschiedet und die Zahlen habe ich jetzt fortgeschrieben. Die Tendenz zeigt eine positive Entwicklung, die Verschuldung nahm um etwa 1,3 Mio. EURO ab. Dies lag an einem Rückgang der Verbindlichkeiten (Minus 0,6 Mio. €) und einer gleichzeitigen Zunahme der Forderungen (Plus 0,7 Mio. €).
Nennenswerte Investitionen waren in der zu Ende gegangenen Wahlperiode nicht zu verzeichnen. Auch dieser Umstand hat zu der positiven Entwicklung beigetragen.
Kompetenzteam Finanzen der FWG-VK
Hans-Helmut Diederichs